PAS DE DEUX

Ort: Porgy & Bess

Der volle Raum, der leere Raum

Wie arbeitest du? Gibt es ein Erstens, Zweitens Drittens? Und bei dir? Was passiert, wenn du ein Stück entwickelst? Nach vielen Gesprächen entschieden wir uns, unser Kennenlernen in einem Proberaum und damit auf einer anderen Ebene fortzuführen – kein mit Büchern, Akten, Gedachtem und Geschriebenem voller, sondern ein leerer Raum. Mit Spiegeln. Der Körper im Fokus. Den Körper sehen. Ihn wahrnehmen. Und den Schatten der Fensterrahmen auf dem sonnenbeschienenen Parkett.

Der poetische Moment

Pas de deux – ein Tanz zu zweit, klassischerweise von einem Mann und einer Frau in exakter Übereinstimmung ihrer Bewegungen getanzt, vielfach der Höhepunkt, der poetischste Moment, eines Balletts.

Unser Pas de deux kreierte einen Gedankenraum, in dem wir uns bewegten und kommunizierten – durch Text, Körper, Gesten, Handlungen, Aussagen, Ausdruck, Betrachtung, Erwiderung, Tanz und Regung. Fein aufeinander abgestimmte Bewegungen zwischen Kunst und Wissenschaft, mit Kunst und Wissenschaft, durch Wissenschaft und Kunst.

Wir hatten einander kennengelernt. Kennen ist in seiner etymologischen Bedeutung im Altnordischen mit dem Wahrnehmen, dem Genießen verbunden.

 

 

Video: Markus Hruska
Zusammenschnitt: Katharina Weinhuber