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Gehen/Bewegen als Methode. Warum agieren wir in einer Forschung, wie wir agieren? Methode, methodos – das Nachgehen des gegangenen Weges, die Reflexion des Erkenntnis generierenden Tuns. Meta, nach, hodós, Weg, der nachgezeichnete Weg also, kann nicht nur als ein Von-da-nach-dort, sondern auch als ein Dazwischen interpretiert werden, also eine Bewegung im Dazwischen. Wie generiere ich Erkenntnis? Was schließe ich in diesem Verfahren ein, was aus? Und was erzählt das über die Qualität dessen, was an Erkenntnis gewonnen wurde? Bewegung im Kontext der Wissens- und Geschlechterordnungen zu begreifen, dem Körperwissen in der Wissensarchitektur einen entsprechenden Platz zuzugestehen, stellt immer noch eine Herausforderung an den klassischen, über Vernunft definierten Wissensbegriff dar. Denn es bedeutet, Wissen kontextualisiert mit Bewegung zu denken. Hier lässt sich der Körper und damit bipolar weiblich Konnotiertes nicht mehr aussparen. Performatives Wissen, das seine Aktivierung immer wieder in Praktiken erfährt (Klein 2014, Bachmann-Medick 2006)