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Bilder, so Vilém Flusser, „deuten – zumeist – auf etwas in der Raumzeit ‚dort draußen‘, das sie uns als Abstraktionen (als Verkürzungen der vier Raumzeit-Dimensionen auf die zwei der Fläche) vorstellbar machen sollen.“ Beim Betrachten können wir den Blick schweifen lassen, bewegen uns mit unserer Intention in konnotativen Symbolkomplexen, stellen Beziehungen her, brechen das Vorher und Nachher. Eine Bedeutung entsteht, in der Linearität keine Rolle mehr spielt, die Logik von Ursache und Folge außer Kraft gesetzt ist. Sie machen die Welt vorstellbar, ihr Charakter ist magisch. Die lineare Schrift trieb die Abstraktion noch weiter und entspricht einem begrifflichen Denken, und damit einem anderen Bewusstsein. So wird die Vergangenheit lesbar als langer Kampf zwischen Bild und Text, Magie und Begriff.